Vor kurzem kursierte die Story in der Schweizer Presselandschaft, dass das neue Flugzeug der Luftwaffe Gewitterzellen mit einem grossen Abstand umfliegen müsse. Fakt ist: Die Vorsichtsmassnahme betrifft zur Zeit eine Systemkomponente im Trainingsbetrieb, der Einsatz ist aber auch in Gewittersituationen möglich. Im Training vermeidet die Luftwaffe Gewitter, die für jedes Flugzeug eine Bedrohung darstellen können.
Stellungnahme Kdt Luftwaffe Div Peter Merz
Der F-35A ist entsprechend den Anforderungen für Blitzschutz qualifiziert und allwettertauglich. Das VBS steht in regelmässigem fachlichen Austausch mit der amerikanischen Projektorganisation des F-35A, dem Joint Program Office (JPO) und Lockheed Martin, und ist über die beschriebene Thematik des sogenannten OBIGGS System orientiert. Die bestehenden Einschränkungen sind eine Vorsichtsmassnahme für den Trainingsbetrieb. Mit einer angepassten Komponente im OBIGGS System können diese Einschränkungen bis zur Auslieferung der F-35A an die Schweiz oder zeitnah danach aufgehoben werden. Unabhängig davon würde die Schweizer Luftwaffe den F-35A aufgrund seiner aktuellen Konstruktion und Qualifikation aber auch in Gewittersituationen einsetzen, wenn es für den Schutz der Bevölkerung und des Schweizer Luftraumes notwendig ist.
Allgemein:
Im Trainingsbetrieb geht die Luftwaffe kein unnötiges Risiko ein. Denn: Gewitter stellen für jedes Flugzeug ein gewisses Risiko dar. Pilotinnen und Piloten müssen daher diese Gewitterzonen umfliegen. Hagel und Blitz können zu schweren Beschädigungen – zum Beispiel am Flugzeugrumpf und den Tragflächen – führen. Vereisung kann zudem den Auftrieb vermindern oder die Messung der Geschwindigkeit und Flughöhe verfälschen. Darüber hinaus können sehr starke Abwinde dazu führen, dass die Flughöhe nicht mehr eingehalten werden kann. Sicherheit hat höchste Priorität. Deshalb gilt bei Trainingsflügen der Luftwaffe und damit für die Pilotinnen und Piloten die Beschränkung, nicht in Gewitterzonen zu fliegen.
