Ein Beitrag von swiss-f35.ch
Der Beitrag auf Blick-Online mit dem reisserischen Titel «Bei der Lieferung wird der Kampfjet schon veraltet sein» bedarf einer nüchternen Einordnung.
Die Einsatzbereitschaft der F-35A (Block 3) ist hoch.
Die F-35A ist mit dem modernsten und schubstärksten Triebwerk aller westlichen Kampfflugzeuge ausgerüstet. Das F-135 Triebwerk funktioniert sehr zuverlässig und bis Juni 2024 wurden weltweit bisher über 876’000 Flugstunden absolviert. Als Vergleich: Die Dauer entspricht einem Vielfachen der gesamten Stundenzahl der Schweizer F/A-18C/D.
Von einem veralteten Triebwerk – wie im Artikel postuliert – zu sprechen, ist schlicht eine falsche Aussage.
Wenn die Schweizer F-35A ab 2027 ausgeliefert werden, erhalten sie das zu diesem Zeitpunkt aktuelle Triebwerk. Die geplante Verbesserung des Triebwerks wird ab «plus/minus der Mitte der 2030-er Jahre» eingebaut, wenn eine grosse Wartung des betroffenen Triebwerkteiles ansteht. Zudem wird nicht das ganze Triebwerk ersetzt, sondern lediglich ein Teil davon.
Der Sachverhalt rund um das Triebwerk wurde bereits in der Interpellation von Nationalrat Jean-Luc Addor «Der F-35: brandneu und doch bereits veraltet?» oder in der Interpellation von Nationalrat Fabien Fivaz «Die F-35 werden mit einem veralteten und unzuverlässigen Motor geliefert. Was sind die Folgen?» ausführlich erläutert.
Die Fotolegende im Blick-Online-Beitrag, dass armasuisse nicht abschätzen kann, um wie viel sich der «6-Milliarden-Deal» verteuern wird, ist zudem auch falsch.
Die Beschaffungskosten betragen und bleiben weiterhin sechs Milliarden Schweizer Franken. Die Kosten der verbesserten Triebwerke, deren Einbau in rund zehn Jahren ansteht, sind nicht Teil des Beschaffungsvertrags, sondern werden über den Wartungsvertrag abgedeckt.
Diese und weitere Informationen, die auch in der Armeebotschaft 2023 zum F-35 zu finden sind, wurden seither mehrfach kommuniziert.
Auch mit dem aktuellen Triebwerk ist die F-35 ein äusserst leistungsfähiges Kampfflugzeug, das zur Sicherheit der Schweiz beitragen wird.)
Kaj-Gunnar Sievert, Leiter Fachbereich Kommunikation Leiter Fachbereich Kommunikation armasuisse Bundesamt für Rüstung